Jochen Kowalski & Prof. Günther Albers "Die Nachtigall"

Zum Inhalt:

Kammersänger Jochen Kowalski, einer der vielseitigsten und ungewöhnlichsten Altisten der Gegenwart, ist durch seine unterschiedlichen Opernpartien, Liederabende und Konzertprogramme weltweit populär geworden. Zusammen mit seinem Pianisten, Prof. Günther Albers, ist Jochen Kowalski am 11.6.23 um 18 Uhr im Mitteldeutschen Theater mit einem ganz besonderen Konzertabend zu Gast. Im ersten Teil singt Jochen Kowalski die heiteren, frechen Lieder des „Pierrot lunaire“ von Max Kowalski (1882-1956), und im zweiten Teil erzählt er das Märchen „Die Nachtigall“ zur Musik von Arnold Winternitz.

Jochen Kowalski schreibt zur Nachtigall: „Jeder von uns kennt die tiefsinnigen und kunstvollen Märchen des Dänen H. Ch. Andersen.  Besonders sein Meisterwerk „Die Nachtigall“ hat es in vielen Variationen auf die Bühnen, Filmleinwände und Konzertsäle der Welt gebracht. Ein ganz besonderes Juwel in dieser Reihe bildet die kongeniale Fassung „mit begleitender Musik“ des heute fast vergessenen österreichischen Komponisten Arnold Winternitz (1874-1928). Ich habe durch Zufall den Klavierauszug dieses Stückes bei einem Antiquar entdeckt. Mich hatte die Widmung auf dem Deckblatt des Klavierauszuges „Herrn Dr. Ludwig Wüllner in dankbarer Verehrung gewidmet“ augenblicklich neugierig gemacht. (Wüllner war einer der bedeutendsten deutschen Sänger, Schauspieler und Vortragskünstler des vergangenen Jahrhunderts.)

Noch im Laden schlug ich neugierig die Noten auf und traute meinen Augen und Ohren nicht. Der geniale Andersen Text - eingebettet in die zauberhaft klingende Musik von Winternitz - zog mich gleich fest in ihren Bann. Hier sind Text und Musik aufs herrlichste eine geniale Verbindung eingegangen. Genau so etwas hatte ich für mich gesucht! Je mehr ich mich dann zuhause mit dem Klavierauszug befasste, je grösser wurde mein Wunsch „Die Nachtigall“ mit meinem Pianisten Prof. Albers aufzuführen. Der gleichnishafte und hochaktuelle Text hatte es mir besonders angetan. Er passt so perfekt in unsere kalte digitalisierte Zeit. Man sagt ja, dass Märchen den Menschen Wege aufzeigen können.mIn der „Nachtigall“ ist das in besonders exemplarischer Weise der Fall. Der Zerstörung unserer Natur getrieben von Sensationsgier gepaart mit perfekter Technik wird in diesem Märchen das Wunder der Schöpfung, der Liebe und des Glaubens entgegengesetzt.

Arnold Winternitz hat das Wunderreich der vor dem Kaiser singenden Nachtigall in so eine farbenprächtige, einzigartige Musik gesetzt, dass es eine wahre Freude ist, diesen unbekannten Klängen zu lauschen. Am Ende triumphiert - nach Verbannung und Verächtlichmachung- schließlich die echte Nachtigall doch noch über die vom Hofstaat favorisierte und angebetete mechanische Ersatznachtigall. Gute Märchen haben eben ein gutes Ende—sollen sie doch den Menschen ein Wegweiser sein.

Wir freuen uns, unserem Publikum dieses kleine Meisterwerk vorstellen zu dürfen.“



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